Nachbarschaft Paderborn Ost

Leben, wo die Sonne aufgeht

Offener Brief

Veröffentlicht am 10.10.2015

Von Seiten der Infrastrukturgruppe wurde eine Anfrage an die Stadt gestellt, um Informationen über den geplanten Bau der Diskothek an der Detmolder Straße zu bekommen. Im Rahmen eines durch den Verein organisierten Informationsabends informierten Frau Hoischen vom Straßen- und Brückenbaumamt sowie Herr Schneda vom Stadtplanungsamt bereits über den geplanten Bau.

Als ein Ergebnis dieses Abends soll nun ein runder Tisch stattfinden. Dazu wurden nun der Bürgermeister und der Landrat angeschrieben:

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Dreier,

im Namen der Nachbarschaft Paderborn Ost möchten wir uns herzlich bei Ihnen bedanken, dass Frau Hoischen und Herr Dr. Schnedar über die Verkehrssituation im Quartier und den Bau der Großraumdisco informiert haben.

Die Informationen über den Umbau des etablierten Fahrradfachgeschäftes Peter Born zu einer Großraum-Diskothek für 1000 Gäste bei nur 125 geplanten Parkplätzen durch Herrn Schnedar weckte zusätzliche Befürchtungen bei den Bürgern im Viertel. Die von Seiten der Stadt genehmigten Betriebszeiten bis 5 Uhr Morgens am Wochenende und 3 Uhr in der Woche, sowie vor Feiertagen wird eine erhebliche Steigerung der Lärmbelästigung durch Autoverkehr, sowie Parkplatzsuche in den angrenzenden Wohngebieten mit sich bringen. Wir begrüßen ausdrücklich die Bemühungen der Stadt durch hohe Anforderungen an den Investor eine bestmögliche Schalldämmung der Diskothek zu erreichen und die gesetzlichen Anforderungen zum Lärmschutz zu garantieren. Jedoch gibt es Zweifel ob die geplanten Maßnahmen, unter anderem die Errichtung einer 9 Meter hohen Mauer ausreichend sein werden.

Nun sind einige Anwohner noch beunruhigter, da der Lärm auf der Detmolder Straße für viele Anwohner immer unerträglicher wird. Der Verkehrslärm auf der Detmolder Straße ist für viele Anwohner der angrenzenden Wohngebiete zunehmend zu einer Belastung geworden. Eine aktive Tuning-Szene nutzt die Detmolder Straße besonders an den Wochenenden und Abends als Treffpunkt. Dabei entstehen durch aufheulende Motoren, Fehlzündungen, quietschende Reifen und illegale Autorennen hohe Lärmemissionen bis in die späte Nacht. Laut Aussage der Stadt bewegen sich die Tuning-Fans im gesetzlichen Rahmen, da die geltenden Lärmschutzverordnungen nicht für Fahrzeuge angewandt werden können. Da die zumeist jungen PS-Freunde über soziale Medien bestens vernetzt sind, kann die Polizei kaum Verkehrswidrigkeiten feststellen und ist im Hase-und-Igel-Spiel der Radarkontrollen unterlegen. Die Ratlosigkeit der Stadt und die begrenzten Möglichkeiten der Polizei haben auf Seiten der Anwohner zu einer hohen Frustration geführt.

Die aktuelle Verkehrssituation im Quartier wird von vielen Betroffenen als angespannt charakterisiert, da ortskundige Personen die Nebenstraßen des Viertels als vermeintliche Schleichwege zur Umfahrung der Ampelanlagen nutzen und wenig Rücksicht auf die dort lebenden Familien nehmen. Wenn nun auch noch der Parksuchverkehr einer Großraum-Diskothek, die Tuning-Szene und der Lärm der Feiernden bis spät in die Nacht durch das Viertel hallt, werden viele Anwohner massiv in ihrer Nachtruhe gestört.

Da laut unseren Informationen die Stadt für den ruhenden Verkehr und die Nebenstraßen der Detmolder Straße zuständig ist und der Kreis bzw. die Polizei für den fahrenden Verkehr wünschen wir uns im Sinne der Bürgerbeteiligung einen runden Tisch unter Beteiligung von Bürgern, Vertretern der Stadt und der Polizei, um wirksame Maßnahmen gegen die aktuelle Lärmbelastung zu besprechen und um im Zusammenhang mit der geplanten Großraumdisco ein Verkehrskonzept für beide Seiten der Detmolder Straße zu erarbeiten.

Wir schreiben gleichzeitig auch an den Landrat Herrn Manfred Müller, da mit ihm auch schon Anwohner Kontakt aufgenommen haben.

Den runden Tisch können wir gerne hier in Paderborn Ost durch den Verein organisieren.